Springen, Fliegen, Fallen – und das immer wieder und ohne hart aufzutreffen. Das hat etwas Befreiendes und gesund ist es auch noch. Warum hat die Menschheit so lange darauf warten müssen? Erst vor wenigen Jahrzehnten kam es zu technisch ausgereiften Sprunggeräten, wie wir gleich erfahren werden. Sie brachten uns die Trampolin Fitness, die so gut wie überall, draußen wie drinnen, durch Aufstellen von solchen Geräten erfahrbar ist und praktiziert werden kann. Klar, Sie mögen das als einen Kinderspaß abtun, doch es ist noch viel mehr. Erfahren Sie folgend, wie sich das Springen auf dem Trampolin, unter Beachtung einfacher Sicherheitsregeln, gesundheitsfördernd und gewichtsreduzierend auswirken kann.
Die Entwicklungsgeschichte des Trampolins – vom Zirkus in die Praxis
Wenn es auch bei der Feuerwehr schon früher das ‚Sprungtuch‘ gab, so hat es doch nichts zu tun mit einem Trampolin, dessen Rückfederung es auch gar nicht besaß. Zu dessen Erfindung kam es überraschend spät und das auch nur beiläufig, nachdem man beim Zirkus dazu übergegangen war, den abschließenden Sprung ins Fangnetz über der Manege nach einer Hochseil- oder Trapeznummer zu eigenen Sprungdarbietungen auszubauen. Der Künstler, der das als erster in Spanien kommerziell betrieb, gab dem Namen des späteren Volkssportgeräts die Inspiration, denn er hieß „Du Trampolin“. Das war im 18. Jahrhundert. Mitte der 1930er entwickelten Nissen und Grisworld in den USA die ersten Trampolins, doch es dauerte nochmals fast dreißig Jahre, bis das Trampolinspringen als eigene sportliche Disziplin für internationale Sportfeste anerkannt wurde.
Eine gewisse Aufwertung kann man auch darin sehen, dass die US-Streitkräfte das ‚Grisworld-Nissen Trampoline‘ für das Training von Fallschirmjägern, Tauchern und Piloten während des Weltkrieges einsetzten, um Gleichgewichtssinn, Orientierung und Koordination von Bewegungen im freien Fall zu trainieren. 1953 versuchte Dr. Braecklein, ein Sportpädagoge, an der Sporthochschule in Leipzig seine Vision eines Trampolins zu entwickeln, für die Wasserspringer. In der Bundesrepublik kam es erst 1973 zu der Gründung einer Trampolin-Bundesliga. Für die Trampolin Fitness zuhause unterdessen ist es unerheblich, ob das Springen als offizielle Sportart anerkannt ist oder nicht. Man braucht nur den entsprechenden Platz und stellt sein Turngerät auf. Dieses ist in der Zeit seitdem auch ständig weiterentwickelt, vor allem um Sicherheitsmaßnahmen erweitert worden.
Bauformen des Trampolins
Während die Grundform einfach scheint, ist es doch zu einigen speziellen Bauformen des Trampolins in seiner kurzen Entwicklungszeit als Sport- und Freizeitgerät gekommen. Die Grundform ist klar: eine tuchartige, jedoch sehr reißfeste Sprungunterlage, die mit Sprungfedern an einen runden oder eckigen Trägerahmen befestigt ist. Der nächste Schritt neben der Herstellung verschiedener Größen war, die Sprungfedern abzudecken, da sie bei Stürzen über den Rand der Sprungfläche hinaus ein gewisses Verletzungspotential boten. Damit nicht genug; die jüngsten Veränderungen erhöhten die Sicherheit weiter durch ein Fangnetz um die Sprungfläche des Trampolins herum, so dass ein ungeschickter Springer nicht mehr vom Trampolin fallen kann und sich in der Umgebung Verletzungen holt. Unterschieden werden die Geräte auch nach Zweck und Aufstellungsort; nur für das Vergnügen, nur für Kinder, für den Garten, für die Gymnastik. Die Bauform kann vorgeben, wie der Benutzer das Trampolin einsetzen kann. Reine Fitnesstrampoline von runder Sprungfläche irgendwo zwischen 80 und 130 cm Durchmesser werden stehend besprungen – sitzend oder liegend auf dem Sprungtuch aufzutreffen ist hier nicht denkbar.
Für die temporäre Aufstellung gerade für die Bespaßung kleiner Kinder gibt es aufblasbare Trampoline, die einem Schlauchboot ähneln, nur in der Mitte ein aufgespanntes Netz oder Tuch als Sprungfläche besitzen. Die größten Trampoline überhaupt füllen Gerät an Gerät aufgestellt ganze Hallen aus, wo dann eine Menge Turner gleichzeitig aktiv sein können. Der wahre Exot ist aber das Bungee-Trampolin, wo der Nutzer mit elastischen Bändern seitlich ans Gestell angebunden wird. Damit kann man noch viel höher als gewohnt springen, während es gleichzeitig durch die Fixierung per Anbindung sicherer ist beim Salto-Üben. Solch eine Anlage ist aber durch die Masten so groß, dass sie kaum jemand bei sich zuhause aufstellen wird.
Gebrauch des Trampolins zu Sportzwecken
Obschon der sportliche Gebrauch des Trampolins bis in die Nachkriegszeit zurückverfolgbar ist, kam es erst 1964 zu internationalen Wettkämpfen in dieser Sportart und es brauchte weitere neun Jahre für eine Bundesliga dazu. Die letzte Hürde wurde im Millenium genommen, denn das war das Jahr, als Trampolinspringen eine olympische Disziplin wurde (in Syndey). Es wirkt wie eine Art Höhenturnen, in welchem in der Luft durch den Körper Figuren und Salti beschrieben werden können, die dann von Punktrichtern bewertet werden. Die Wettkampf-Geräte sind rechteckig und von doppelter Länge als Breite, dabei maximal 215 x 430 m groß.
Um keinen Luftwiderstand am Tuch zu haben, der die Ausdehnung einschränkt, wurde es durch ein enges Geflecht aus Nylonstreifen ersetzt (sodass die Luft durch die Lücken weichen kann und die Sprungfläche sich nicht segelartig aufbläht). Der eigentliche Wettkampf umfasst zehn Sprünge in Pflichtübungen und zehn Sprünge in Kurübungen (Freestyle), wo die Figuren nach ihrer Komplexität und die Haltung des Turners dabei bewertet werden, wobei Schrauben, Salti usw anteilig zur Punktzahl beitragen. Die Sprungfolgen sind reglementiert, etwa P1 bis P9, M5 bis M10. Fünf Kampfrichter beurteilen die Darbietung. Natürlich können Sportler neben dem Training ihrer Figuren das Gerät auch für Trampolin Fitness Übungen benutzen.
Trampolin Fitness gesund im Privatgebrauch bleiben – oder mit der Medizin werden
Wie gesagt machen Fitness- oder Gymnastiktrampoline eine eigene Kategorie dieser Geräte aus, wobei akrobatisches Springen gar nicht verlangt ist und die Maße der Trampolins bescheiden bleiben. Man nennt Fitnessübungen dabei auch ‚Rebounding‘, es gilt als sehr schonend für die Gelenke und wird darum Personen empfohlen, die eben Probleme mit diesen haben. Trampolin Fitness Übungen lassen Arthrose-Patienten in zehn Minuten denselben Effekt landen wie 30 Minuten Lauftraining. Dass Trampolin Fitness gesund hält, wird duch mehrere vorteilhafte Wirkungen auf den menschlichen Organismus während des Springens erzielt, so der ärztliche Leiter der Akademie für Ganhzeitsmedizin Heidelberg, Gert Dorschner. Der Pumpeffekt, der sich bei Überwindung der Schwerkraft auf Muskeln, Knochengerüst und Stoffwechsel auswirkt, wird in jeder Körperzelle tätig, während sich beim Trampolinspringen vorübergehend das Körpergewicht vervierfacht. Auch die Aufnahme von Sauerstoff durch die Lungen wird dabei trainiert.
Das Springen verbessert die Körperhaltung, während die Rückenmuskeln gefordert und gestärkt werden. Beanspruchungen für Wirbelsäule, Bandscheiben und Gelenke wie beim Laufen fallen dagegen geringer aus. Es soll sich bei der Behandlung von Koordinations- und Gleichgewichtsstörungen positiv auswirken bis hin zur Multiplen Sklerose. Fettverbrennende Enzyme des Körpers werden angeregt und ein Beitrag zum Abnehmen wird geleistet. Die Medizin setzt das Trampolin beim TKT als einem motoskopischen Testverfahren nach Ernst J. Kiphard ein, um motorische Störungen und Hinrschäden grob zu diagnostizieren.
Kurzbeschreibung einiger Trampolin Fitness Übungen
Aufrecht auf das Trampolin stellen, Füße hüftbreit voneinander entfernt positionieren, leicht schwingende Bewegungen beschreiben, während sich die Arme mitbewegen, dann zügig ohne Rückfederung auf der Stelle marschieren – der Oberkörper bleibt still (bis 8 Minuten lang). Sie nehmen nun wieder den hüftbreiten Stand ein und hüpfen leicht. Arme baumeln lassen. Jetzt wird ‚gewalkt‘ – jeder Schritt federnd, die Füße bleiben aber in Sprungtuchkontakt (7 Minuten).
Stemmen Sie jetzt die Hände in die Hüften, springen sie leicht hoch und ‚twisten‘ Sie: das bedeutet, die leicht gebeugten Beine werden mal nach links, mal nach rechts eingedreht während des Sprungs, wechselnd. Danach noch mal ohne zu federn ‚walken‘ (7 Minuten). Die Hände legen Sie jetzt an die Hüften und verlegen sich aufs sanfte Hüpfen. Beine werden mal nach innen, dann wieder nach außen gedreht, so dass abwechselnd Zehen und Fersen einander zugewandt sind. Leicht ausschwingen, die Fußballen bleiben auf dem Sprungtuch (8 Minuten).
Bedeutung fürs Trampolin Fitness Abnehmen
Trampolinspringen ermöglicht eine Kalorienverbrennung von bis zu 200 kcal in fünfzehn Minuten auf dem Sprungtuch, was viel höher liegt als bei Joggen oder Radfahren, hängt aber auch von der Trainingsdauer, Intensität, der Kondition der Person und ihrem Gewicht ab. Die Core-Muskulatur wird stärker gefordert beim Trampolin Fitness Abnehmen als bei den meisten anderen Sportarten.